Vor 29 Jahren - Girstl zum zweiten Mal Shell-Pokal-Sieger

1989: Vor 25 Jahren gewinnt Albert Girstl zum zweiten Mal den Shell Pokal.

Albert Girstl gehörte 1986 zu den Fahrern der ersten Stunde, die im historischen Motorsport auf Erfolgstour gingen. Zunächst startete der „praktizierende“ Bayer aus Dachau auf einem BMW 700 in der Division 1 des Shell Pokals. Zum Saisonende wechselte er jedoch die Marke. Mit einem Steyr-Puch 650 TR sollten die gewünschten Erfolge erzielt werden. Bereits in den siebziger Jahren war er erfolgreich mit dieser Automarke unterwegs.

Das Auto wurde größtenteils von Albert selbst für die Rennen vorbereitet. Damit die Rennsemmel auch siegfähig war und genug PS unter der Haube hatte, ließ er den Motor von Sepp Treittinger vorbereiten. Das bayerische Duo ergänzte sich hervorragend und sollte viele Erfolge einfahren. Bereits in der Premierensaison 1987 gelang der große Coup: Der schnelle Dachauer wurde Gesamtsieger des Shell Pokals in der Division 1 (Tourenwagen bis 1300 ccm).

In der Saison 1988 erfolgte der Umstieg vom heckgetriebenen Steyr-Puch auf den frontgetriebenen Mini Cooper. Albert startete in der Klasse bis 1300 ccm. Leider lief der Mini nicht wie das Steyr-Puch-Uhrwerk. Technische Probleme veranlassten Albert, wieder Platz im Steyr-Puch-Cockpit zu nehmen. Er siegte am Nürburgring und in Zandvoort. In Wunstorf wurde er Zweiter und am Nürburgring Fünfter. Am Ende ergab das in der Meisterschaft noch den vierten Platz in der Klasse bis 700 ccm.

Für die Saison 1989 entschieden sich Albert und Schrauber Sepp Treittinger, erneut mit dem Steyr-Puch die Mission Titelgewinn in Angriff zu nehmen. Es sollte die erfolgreichste Saison für das bayerische Duo werden. Der Terminkalender beinhaltete neun Rennen und begann wunschgemäß mit einem Sieg am Nürburgring. Beim zweiten Rennen im belgischen Zolder stellten sich jedoch in Führung liegend Bremsprobleme ein. Lediglich der zehnte Platz war die Ausbeute. Jedoch waren es wichtige Punkte für die Meisterschaft. Beim Oldtimer-Festival auf dem Nürburgring stand der Steyr-Puch-Pilot wieder ganz oben auf dem Siegerpodest. So war man nach drei Rennen noch im Fahrplan für die Meisterschaft. Das Flugplatzrennen in Wunstorf brachte jedoch den Rückschlag. In Führung liegend wurde Albert in eine Kollision mit einem BMW-700-Fahrer verwickelt. Lediglich als Fünfter fuhr er danach über die Ziellinie. Wertvolle Meisterschaftspunkte gingen verloren. Nun hatte man noch die Möglichkeit, in fünf ausstehenden Rennen den Titelgewinn nach Bayern zu holen. Albert schöpfte sein Potential und das seines Steyr- Puch aus und legte eine beeindruckende Serie von fünf Siegen in Folge hin. Er siegte in Colmar-Berg, Zandvoort, Hockenheim und zwei Mal am Nürburgring.

Der Dachauer dominierte das Renngeschehen mit seinem Steyr-Puch in der zweiten Saisonhälfte und gewann zum zweiten Mal nach 1987 den Shell-Pokal in der Division 1 bis 1300 ccm vor Eckhard Spelsberg auf BMW 700 und Herbert Wein auf Mini Cooper 1300. Mit dem Titelgewinn krönten somit Albert Girstl und Sepp Treittinger eine erfolgreiche Saison.

Text: C. & H. Peter